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Ihr pedelon-Team

programm Sardinien pedelon

Mit dem eBike durch den Südwesten Sardiniens. Beeindruckende Landschaften, beste Hotellerie und interessante Führungen.

Sardinien Programm

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Dass Sardiniens Landschaften mit zu den schönsten des Mittelmeers gehören, dürfte seit langem zum Allgemeingut gehören. Weniger bekannt ist, dass diese Insel über kulturelle Hinterlassenschaften aus mindestens 200.000 Jahren verfügt, darunter auch solche aus Zeit der Fremdherrschaft durch Phönizier, Karthager und Römer.
Von der pulsierenden Hauptstadt Cagliari über die Insel San Pietro mit ihrer ganz besonderen Mischung aus sardischen und ligurischen Einflüssen, vom geschichtsträchtigen Oristano nach Bosa, einem malerischen Städtchen an der Westküste, das mit seinen pastellfarbenen Häusern entlang des Flusses Temo verzaubert – auf unserer Reise durch den Südwesten der „Paradisola“ wartet eine faszinierende Kombination aus atemberaubender Natur, kultureller Vielfalt und kulinarischen Genüssen.

Anreise am Samstag nach Cagliari. Die Inselhauptstadt bezaubert mit verwinkelten Gassen, großer Architektur und ihrer traumhaften Lage direkt am Meer. Ob Shoppingtour oder Entspannung am Hausstrand Poetto: Cagliari ist eine der schönsten Ecken Sardiniens. Vom markanten Kastell aus hat man einen tollen Blick auf die Altstadt mit ihren vielen beeindruckenden Bauwerken und teilweise morbiden Charme. Die Kathedrale von Santa Maria, der Elefantenturm oder der Turm von San Pancrazio wechseln sich ab mit subtropischen Gärten und verschwiegenen Gassen.

In Cagliari stehen die Zimmer im Hotel „Boutique Hotel Carlo Felice“ ab 15 Uhr zur Verfügung. Ein besonders geschmackvoll eingerichtetes Haus, wenngleich das ein oder andere Zimmer etwas klein geraten ist. Um 17:30 Uhr Treffpunkt in der Lobby zu einem geführten Stadtrundgang. Direkt im Anschluss geht es zum Abendessen in ein bekannt gutes Restaurant in der Altstadt.

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1. Tag, Sonntag: Cagliari – Tratalias – Isola di Sant’Antioco – Isola di San Pietro (48 km)

Zum eigentlichen Start der eBike Reise geht es zunächst mit dem Begleitbus ein gutes Stück raus aus dem ziemlich verbauten Umfeld der Sardischen Hauptstadt. In der „verlassenen Stadt“, einem außerhalb der in der 80er Jahren des 20. Jahrhundert wegen des nahegelegenen Stausees neu errichteten Orts Tratalias wirft man noch einen Blick auf die im Jahre 1213 geweihte, dreischiffige ehemalige Kathedrale Santa Maria di Monserrato, einem der letzten pisanischen Kirchenbauten auf Sardinien. Dort werden auch die Räder angepasst und die Tagesetappe beginnt mit einer recht gemütlichen Strecke, weitgehend im Flachen in Richtung Küste. Über einen 5 km langen Isthmus gelangt man mit Blick auf die weitläufigen Salinenbecken auf die dem sardischen Festland vorgelagerte Insel Sant‘ Antioco. Mit ihrer schroffen Felsküste, traumhaften Badebuchten und dem hübschen, gleichnamigen Hauptort ist sie so etwas wie Sardinien „en miniature“. Neben dem Salz verfügt die Insel seit dem Altertum noch über eine weit weniger bekannte Kostbarkeit: Bis heute werden die Fasern der im Mittelmeer lebenden Edlen Steckmuschel dort gewonnen. Früher war der aus Byssus oder Steckmuschelwolle gewebte Stoff, die sogenannte Muschelseide oder Meerseide, ein sehr teurer textiler Werkstoff, der vor allem im Mittelalter unter hohen kirchlichen Würdenträgern und im Hochadel sehr begehrt war.
Mit der Fähre geht es auf die mit einer Fläche von über 50 Quadratkilometern zweitgrößte Insel des Sulcis-Archipels. San Pietro ist seit prähistorischen Zeiten bewohnt und wurde von den Puniern „Insel der Sperber“ genannt. Die Architektur von Carloforte, dem Hauptort der Insel mit sechstausend Einwohnern, ist typisch für ein Fischerdorf: winzige bunte Häuser, enge Straßen und Wege, Gärten und Blumen. Die Bevölkerung dort spricht den alten Genueser Dialekt „Tabarchin“. Noch heute ist das Städtchen für seinen Thunfisch berühmt, der dort seit Jahrhunderten noch immer auf traditionelle Weise verarbeitet wird und dem ein einzigartiger Geschmack nachgesagt wird.
Gleich in der Nähe des Hafens gelegen, dient das („lu“) Hotel Riviera als noble Herberge. Diniert wird in einem nahegelegenen Fischrestaurant, „Al Tonno di Corso“, das besonders für seine Thunfischspezialitäten gerühmt wird.

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2. Tag, Montag: Carloforte – Fluminimaggiore – Oristano (58 km)

Nachdem wieder auf das sardische „Festland“ übergesetzt wird, geht es weiter entlang der Küste der „Igesiente“. Die Buchten und Naturhäfen dieser Gegend waren jahrhundertelang Schauplatz für Schiffe, die ihre Ladung an Mineralien aus den Minen abtransportierten. Immer wieder waren diese Orte von Piraten und Eindringlingen bedroht und wurden durch Festungen an strategischen Punkten verteidigt. Bis Buggerru folgt man einer Route, die faszinierende Seiten der Geschichte aufzeigt, deren Spuren die Landschaft bis heute prägen.
Am Ende des „Golfo del Leone“ erreicht man den kleinen Badeort Portixeddu. Von dort aus überbrückt der Begleitbus einige zum Radeln weniger geeignete Kilometer bis Oristano. Die alte Lagunenstadt an der Westküste, nahe dem antiken Tharros gelegen, ist heute Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Geschichte der Stadt ist vor allem mit dem Judikat Arborea und der großen Zeit der Richter Mariano IV und Eleonora di Arborea verbunden. Die Stadt als Hauptstadt des Judikats kontrollierte zu dieser Zeit halb Sardinien, bis die Insel 1478 die Insel unter spanische Herrschaft kam.
Im Herzen des historischen Zentrums von Oristano erwartet die Radler das kürzlich renovierte Hotel „Il Duomo“ aus dem 17. Jahrhundert. Abendessen in der urigen Osteria „Craf da Banana“ um die Ecke, wo man unter anderem die Spezialität dieser Gegend probieren kann, gesalzenen und anschließend gepressten und an der Sonne getrockneten Rogen der Großkopfmeeräsche („bottarga“).

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3. Tag, Dienstag: Oristano – Bosa (64 km)

Nach einem kurzen Transfer mit dem Begleitbus erfährt man in den antiken Ruinen von „Tharros“ Wissenswertes über diese antike Stadt, von der nur noch Reste erhalten sind. Gegründet von Nuraghern, wurde der Platz von den Phöniziern zur Stadt ausgebaut und von den Puniern und Römern übernommen. Zwischen 827 und 1070 n. Chr. war sie Hauptstadt des Judikats Arborea. Ibn Dschubair berichtet bereits 1183, dass er eine Ruinenstadt gesehen habe, als sein Schiff an dem sardischen Vorgebirge vor einem Sturm Schutz suchte.
Per eBike geht es weiter über die Sinis-Halbinsel, ein Naturparadies, in denen immer wieder außergewöhnliche kulturelle Artefakte gefunden werden: So entdeckte ein Bauer hier beim Pflügen seines Landes in Mont’e Prama Dutzende von außergewöhnlichen Steinriesen aus der Zeit vor 3.000 Jahren, die heute im Museum in Cabras zu sehen sind. Die Landschaft changiert zwischen glitzernden Wasserflächen und Lagunenland, Sanddünen und fast unwirklich erscheinenden Stränden wie dem von Is Aruttas. Dessen Quarzsand ist blendend weiß, kontrastiert vom Grün, Violett und Rot der Algen.
Am Ende der Tagesetappe ist schon von weitem eines der „Borghi più belli d’Italia“ („schönsten Orte Italiens“) auszumachen: Das malerisch-bunte Bosa, überragt von der Burgruine des „Castello Malaspina“ aus dem 12. Jahrhundert. Alte Gerberhäuser, die langsam verfallen und zum Teil noch auf neue Nutzung warten, säumen das linke Ufer des Temo, während das hügelige Umland der Stadt von Olivenhainen und Weinbergen geprägt wird.
Genächtigt wird heute im kleinen, hübsch eingerichteten Boutique-Hotel „Sa Pischedda“. Beste sardische Küche im Restaurant des Hauses schließt diesen an Eindrücken überreichen Radeltag ab – vielleicht zusammen mit einem Glas „Malvasia di Bosa“, einem der bekanntesten Weine Sardiniens.

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4. Tag, Mittwoch: Bosa – Santu Lussurgiu (72 km)

Die vormittägliche Route folgt heute zunächst dem Temo flussaufwärts bis zu der Stelle, wo eine hypothetische phönizischen Siedlung durch das römische Bosa ersetzt wurde.
Die meist leicht ansteigende Route ins grüne, von Hochebenen geprägte Inselinnere wird mit dem elektrischen Rückenwind unserer eBikes zum Genuss. Schon bald liegt der Lago Omedeo zu Füßen. Dieser Stausee, mit rund 20 km Länge einer der größten Italiens, entstand in den 1920er Jahren durch das Aufstauen des Flusses Tirso, der oberhalb von Oristano ins Meer mündet.
Die malerische Ortschaft Santu Lussurgiu ist das Ziel des heutigen Tages. Mit viel Engagement ist hier die geschmackvolle Hotellerie „Antica Dimora del Gruccione“ enstanden, die Zimmer und das ausgezeichnete Restaurant erstrecken sich über vier restaurierte Häuser inmitten des Dorfes. Das Albergo Diffuso verfügt über eine der besten Küchen der gesamten Region.

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5. Tag, Donnerstag: Santu Lussurgiu – Gergei (62 km)

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen Zwischentransfer startet der Radeltag mit einem Besichtigung der Überreste einer gut erhaltenen römischen Thermalanlage mit ihren heißen Quellen. In der Vergangenheit wurde Fordongianus zu Ehren des Imperators Trajan auch „Forum Trajani“ genannt.
Die heutige Etappe führt den ganzen Tag durch eine hügelige geprägte Landschaft, wo sich Schafweiden mit Eichenwäldern abwechseln. Ab und an passiert man kleine Dörfer, wo die Zeit auf den ersten Blick stehen geblieben zu sein scheint. Aus dieser Gegend stammt ein ganz besonders wohlschmeckender Schafskäse, was insofern etwas heißen mag, als dass der „Pecorino sardo“ ohnehin schon als der beste Italiens gilt. Für die Küche Sardiniens spielt er eine wichtige Rolle: Als Zutat zu vielen traditionellen Gerichten, aber auch für den puren Genuss als Teil der Vorspeisen, auf einer Käseplatte nach dem Hauptgang oder einfach so zu einem Glas Wein. Er wird traditionell in zwei Reifestufen angeboten. In gereifter Form („stagionato“ oder „maturo“) wird er überall dort eingesetzt, wo geriebener Käse zum Rezept gehört. Für den puren Verzehr wird öfter ein jüngerer Pecorino (Reifestufe „dolce“) gewählt. Auch einen „misto“ (aus Schafs- und Kuhmilch oder aus Schafs- und Ziegenmilch) und den reinen Ziegenkäse (Caprino) sollte man unbedingt probieren.
Die folgenden zwei Nächte verbringt man in dem ebenso originellen wie geschmackvollen Agriturismo „Is Perdas“ in Gergei, der auch über eine kleines Spa verfügt. Dort werden am Abend auch beste regionale Spezialitäten im hauseigenen Ristorante serviert.

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6. Tag, Freitag: Rundfahrt Barumini (59 km)

Am Morgen besichtigt man die berühmten Nuraghen von Barumini. Seit der Urgeschichte war der heutige Ort ein Machtzentrum und wichtiger Bezugspunkt eines reichen, fruchtbaren Landstrichs, der Marmilla. Als Zeugnis dafür thront hier Su Nuraxi, der imposanteste und besterhaltene von dreißig Nuraghenstätten des Gebietes um Barumini sowie das wichtigste Erbe, das die Torre-Kultur hinterlassen hat. Das archäologische Areal umfasst einen Nuraghenkomplex und ein weitläufiges Hüttendorf, ein einzigartiger Ort, den die UNESCO 1997 zum Weltkulturerbe ernannt hat. Die beeindruckende Stätte kam im Laufe der Mitte des 20.J h. von Giovanni Lilliu geleiteten Ausgrabungen ans Tageslicht. Nach dem „Vater“ der sardischen Archäologie ist das Kulturzentrum benannt (Casa Zapata, einer ehemaligen spanischen Residenz), das sich nur wenige Schritte von der Nuraghe befindet.
Die folgende Radelstrecke führt über ein landschaftliches Highlight, die Giara di Gesturi. Dabei handelt es sich um eine Hochebene vulkanischen Ursprungs, etwa 12 km lang und 5 km breit. Ihre Hänge fallen sehr steil ab und oben ist das Plateau flach wie ein Brett. Schon auf der Anfahrt bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die Ebenen des Campidano und der Marmilla.
Wegen ihrer Einzigartigkeit wurde das gesamte Gebiet zum Reservat erklärt und steht heute unter strengstem Naturschutz. Neben den für Sardinien typischen Bäumen wie Korkeichen, Erdbeerbäumen und Steineichen wachsen auf der Hochebene auch seltene und endemische Pflanzen – an den Uferbereichen der hier vorkommenden Sümpfe gedeihen mitunter sogar Orchideen. Hauptattraktion der Giara di Gesturi sind aber zweifellos die hier lebenden Wildpferde, sardisch „Is Quadeddus“.
Diese Pferderasse ist weltweit einzigartig. Vermutlich wurden die Tiere ursprünglich von den Phöniziern im 8. oder 9. Jahrhundert v. Chr. auf die Insel gebracht. Sie sind außerordentlich genügsam, zäh und erreichen nur eine Schulterhöhe von etwa 1,20 m. Im Mittelalter gab es noch Vorkommen in verschiedenen Gegenden Sardiniens. Die wenigen übrig gebliebenen Pferde der Giara gehörten einigen Familien in Dörfern der Umgebung. Sie wurden im Sommer eingefangen und in der Landwirtschaft zum Dreschen von Getreide eingesetzt. Mit dem Aufkommen von Dreschmaschinen wurden die Pferde dann aber nicht mehr benötigt und wurden geschlachtet oder verkauft.
Als in den 1960er Jahren ihre Zahl auf unter 200 Exemplare gesunken war, machten Umweltschützer auf das drohende Aussterben der Rasse aufmerksam. Zunächst wurden die Eigentümer finanziell unterstützt, um die Wildpferde weiter zu halten. 1996 stellte die sardische Regionalregierung schließlich ausreichend Geldmittel zur Verfügung und die Pferde wurden von dem Reservat aufgekauft. Seitdem leben die Tiere hier ungestört und frei.
Zweite Übernachtung im „Is Perdas“. Zum letzten Abendessen auf dieser Reise geht es in ein schmuckes Restaurant im nahe gelegenen Gergei.

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7. Tag, Samstag: Abreise

Das Agriturismo „Is Perdas“ würde sich besten eignen, um nach der eBike-Reise noch ein paar Tage zu verweilen und die vielen Eindrücke Revue passieren zu lassen. Wer aber schnell zum Flughafen in Cagliari möchte, dem sind die Reisebegleiter bei der Organisation der Abreise behilflich und können gegebenenfalls auch ein Sammeltaxi organisieren (nicht im Reisepreis enthalten). Für die 70 km von Gergei zum Flughafen in Cagliari braucht man mit dem Auto etwa eine Stunde.